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Denn ich, ich kenne
meine Pläne,
die ich für euch habe –
Spruch des Herrn -,
Pläne des Heils
und nicht des Unheils;
denn ich will euch eine Zukunft
und eine Hoffnung geben.
Jer 29,11
Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken
Von Beruf bin ich Psychologe. Vor 43 Jahren habe ich meine Frau kennengelernt. Sie ist evangelisch. Das war für mich eine neue und interessante Welt. Nach 10 jähriger Lebenspartnerschaft haben wir in der katholischen Kirche geheiratet.
Wir bekamen drei Kinder, die evangelisch getauft wurden. Gemeinsam bauten wir ein Haus. Wir hatten ein Leben wie aus dem Bilderbuch: Eine glückliche Ehe, drei gesunde Kinder, eine gute Arbeit und ein neues Haus.
Ich führte ein Leben ohne Gott, was meine ältere gläubige Schwester mit Sorge erfüllte. Sie lud mich deswegen immer wieder zu Wallfahrten ein, die ich jedoch ablehnte. Meine Begründung war: „Dafür habe ich keine Zeit, denn diese benötige ich für Arbeit, Hausbau und Familie.“ Ich hatte in der Welt das Heil gesucht, in fernöstlichen Lehren, in der Ökologie-Bewegung, in der Esoterik. Erst als ich durch eine betriebsbedingte Kündigung viele Monate arbeitslos wurde und trotz über hundert Bewerbungen keine neue Arbeit fand, gab ich dem Drängen meiner Schwester für eine Wallfahrt nach Medjugorje nach. In Medjugorje habe ich den Glauben meiner Kindheit wiedergefunden. Ich durfte eine Lebensbeichte ablegen, bei der ich viel geweint habe. Seitdem gehe ich regelmäßig zu den Sakramenten.
Nach meiner Heimkehr von Medjugorje habe ich sofort wieder Arbeit gefunden.
Was hatte sich bei mir seit Medjugorje verändert? Davor war mir alles in der Welt wichtig: die Familie, die Arbeit, der Sport, der Besitz und vor allem ich selbst. Ich war schnell gekränkt, genusssüchtig, sah viel fern, ging sonntags mit der Familie auf Einkaufsmärkte. Gott stand in meiner Wertigkeit auf einem hinteren Rang. Nun wollte ich nicht nur gelegentlich sonntags, sondern auch noch werktags die Hl. Messe besuchen, wollte mich in Kirchenchor und Gebetskreis engagieren. Erst später habe ich gemerkt und dann auch bereut, dass ich auch manches übertrieben habe.
Als ich geheiratet habe, hat der Glaube in meinem Leben keine besondere Rolle gespielt. Meine Bekehrung kam für uns beide überraschend. Für meine Frau waren meine neuen Überzeugungen aber unerträglich. Die Spaltung in der Familie nahm zu.
Vor 21 Jahren hat mich meine Frau schließlich verlassen und unsere 3 Kinder im Alter von 3, 6 und 8 Jahren mitgenommen. Die Folge war noch mehr Konflikte und Auseinandersetzungen. Meine Frau hat sich vor 14 Jahren scheiden lassen und lehnt jeglichen Kontakt mit mir ab.
Heute sind unsere Kinder erwachsen. Ich sehne mich nach einem Kontakt zu meinen Kindern und hoffe, dass Gott es uns irgendwann wiederschenkt.
Zunächst konnte ich nicht verstehen, wie es möglich ist, dass ich zur „Königin des Friedens“ pilgere und danach zu Hause Unfrieden erlebe. Die notwendige Kraft für diesen Weg schöpfte ich aus dem Glauben, dem häufigen Empfang der Sakramente und dem Zuspruch anderer Christen.
Und trotzdem fühlte ich mich in der Pfarrei als Außenseiter, alleingelassen und zudem noch geschieden. Wie sehr hätte ich mir in unserer Pfarre Kontakt mit Menschen in ähnlicher Situationen oder Zuspruch von Mitchristen gewünscht. Aber ich kannte nur weltliche Selbsthilfegruppen.
Erst vor fünf Jahren bin ich durch einen Artikel von Weihbischof Andres Laun im Internet auf die Gemeinschaft FSM aufmerksam geworden. Ich habe ihm geschrieben und er hat mich an Waltraut Sennewald verwiesen. Dann habe ich an FSM-Treffen teilgenommen und Seminare besucht. Die Gemeinschaft FSM ist nach meiner Überzeugung ein Geschenk des Himmels. Ich selbst darf zunehmend erfahren, dass selbst dieser Weg nach dem Zerbrechen der Ehe ein von Gott gesegneter Weg sein kann. Schon seit meiner Scheidung hatte ich immer wieder den Wunsch innerhalb der katholischen Kirche Geschiedene im Gebet zu versammeln, hatte aber keine konkrete Vorstellung, wie ich das machen könnte. Ich bin dankbar, dass ich seit längerer Zeit nun Treffen in zwei Städten für die Gemeinschaft FSM leiten darf.
In meinem Fall spüre ich, dass der liebende Gott sich nach mir Sünder sehnt und mich immer mehr an sich ziehen will. Denn nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.
Bruno