- Die Gründung
- Wer ist Danielle Bourgeois?
- Worte der Gründung 1981
- Entwicklung der Gemeinschaft
- Warum der Name?
- Das Charisma der Gemeinschaft
- Die Spiritualität
- Die Struktur der Gemeinschaft
- Ein Leuchtturm in der Kirche
Denn ich, ich kenne
meine Pläne,
die ich für euch habe –
Spruch des Herrn -,
Pläne des Heils
und nicht des Unheils;
denn ich will euch eine Zukunft
und eine Hoffnung geben.
Jer 29,11
Wer ist Danielle Bourgeois?
Danielle Bourgeois ist in Moral in einer Handelsfamilie geboren. Da ihre Eltern den Armen und Bedürftigen gegenüber sehr großherzig waren, entwickelte sie schon als kleines Mädchen viel Mitgefühl für leidende Menschen.
Mit 18 Jahren war sie verheiratet. Obwohl sie und ihr Mann mit gutem Willen eine Familie auf Lebenszeit gründen wollten, musste sie bald feststellen, dass die Beziehung zu ihrem Mann voller Konflikte war. Auch die Geburt ihres Sohnes brachte keine Besserung. So kam es zur Trennung und bald auch
zur Scheidung. Die Einsamkeit machte ihr Angst. Sie war nur 24 Jahre alt und hatte die Verantwortung für einen kleinen Sohn.
Bald danach lernte sie Maurice Chartrand, einen ledigen Mann, kennen. Sie war beeindruckt von seinem guten und großherzigen Charakter. Zudem liebte er Kinder. Die beiden verliebten sich. Da Danielle gläubig und auch praktizierend war, konnte sie sich keine zivile Heirat vorstellen. Sie versuchte eine Ehenichtigkeitserklärung vom dafür zuständigen Amt in der Diözese zu erhalten. Doch wurde ihre Ehe als gültig erklärt. Sie wusste nicht, wie sie sich entscheiden sollte und durchlebte eine Zeit der Entmutigung und der Enttäuschung. Sie hatte zwei Möglichkeiten: entweder in Treue zum Ehesakrament ein einsames Leben wählen oder in Untreue zu Gott, zur Kirche und zu ihrem Ehegatten ihre neue Liebe leben. Welcher Kampf!
Zu dieser Zeit stützte sich ihr Glaube vor allem auf Moral und Gebote und nicht auf eine lebendige Christusbeziehung. So sagt sie von sich: “Wenn ich mit 24 Jahren das Licht gehabt hätte, das ich heute habe, dann hätte ich mit der Gnade zusammen gearbeitet, mit der Gnade des Ehesakramentes. Denn denen, die Gott lieben, wird alles zum Guten gereichen. Ich war praktizierend, aber mein Glaube war ein Glaube des Gesetzes, nicht der Liebe.“ So hatte sie nicht die Kraft ein einsames Leben zu wählen. Am Anfang des gemeinsamen Lebens mit Maurice war sie öfters voller Gewissensbisse. Mit der Zeit gewöhnte sie sich an das neue Leben, verließ die Kirche und begann alles für normal zu betrachten. Bald gebar sie ihren zweiten Sohn und genoss das neue Familienglück.
1973 war Danielle wieder schwanger. Wegen einer sehr starken Blutung wurde sie ins Spital eingeliefert. Durch Verabreichung von falschen Medikamenten wurde die Blutung ganz und gar unkontrollierbar. Danielle wusste, dass sie an der Schwelle des Todes stand. Da ihre beiden Kinder noch klein waren, bat sie in ihrer Verzweiflung, auf ein Kreuz im Raum blickend, Jesus Christus noch um eine Frist von 5 Jahren. Jesus erhörte ihr Gebet, die unkontrollierbare Blutung hörte auf und das Leben kehrte in sie zurück.
Eines Abends lag sie auf ihrem Bett und realisierte, dass die von ihr erbetene Frist abgelaufen war. Sie war damals verantwortlich für die Führung eines Modegeschäftes. Beim Betrachten ihrer Arbeit stellte sie mit Entsetzen fest, dass ihr Leben nur mit Egoismus, Stolz, Ehebruch, Sinnlichkeit und Eitelkeit ausgefüllt war. So sagt sie von sich: “Ich verstand ganz plötzlich, dass wir von Gott erschaffen sind, um zu Ihm zurückzukehren, dass der Sinn des Lebens darin besteht, Ihn zu lieben, Gemeinschaft mit Ihm zu haben, um Ihn einmal in der Ewigkeit von Angesicht zu Angesicht zu sehen.“ Sie erkannte, dass sie den Herrn ganz vernachlässigt hatte, und dass das ihre größte Sünde war. Sie war erschüttert, festzustellen, wie wenig sie den Kindern eine christliche Erziehung vermittelt hatte. In materieller Hinsicht hatte sie vollen Erfolg, doch ihr christliches Leben war lau. Sie weinte, litt und vergoss Tränen der Reue.
Doch die göttliche Vorsehung wachte über sie. Eines Tages kam ein Mann in ihren Laden und lud sie zu einer charismatischen Gebetsgruppe ein. Die Worte des Priesters trafen sie tief, denn so hatte sie noch nie jemanden über die Mutter Gottes sprechen hören. Vor ihr wurde eine lahme Frau geheilt und plötzlich begriff Danielle, dass Christus auch heute noch lebt. So musste sie sich immer und immer wieder sagen: „Christus, Du bist lebendig, wahrhaftig Du bist lebendig.“ Es war eine wunderbare Begegnung mit Christus, dem Lebendigen. Jesus gab sich ihr zu erkennen als ein Gott, der ihr ganz nahe ist und der sie ganz einfach liebt, sie die Sünderin. Sie fühlte, dass Christus sie nicht verurteilte, sondern, dass er sie rief, ihm zu folgen. Sie weinte und weinte. Von diesem Augenblick an war ihr ganzes Leben verwandelt. Sie wusste, dass sie nie mehr die gleiche Person sein würde. Etwas außerordentlich Wichtiges hatte sich in ihrem Leben ereignet. Jesus hatte ihr Herz berührt und in ihr ein glühendes Feuer entzündet, das nie mehr erlöschen sollte. Ihr Herz wurde von einer großen Liebe zu Christus erfüllt, einer Liebe, die nie mehr aus ihrem Herzen weichen wird.
Sie fand im Gebet und in den Sakramenten Kraft, um von diesem Moment an nicht mehr in ehelicher Verbindung mit Maurice zu leben, sondern ihn als Bruder zu betrachten. Maurice respektierte ihren Entschluss, ohne ihn anfangs verstehen zu können. Doch bald war Maurice beeindruckt von der positiven Verwandlung von Danielle. Nach einem inneren Kampf erhielt auch er die Gnade, zur Kirche zurückzukehren. Die eheliche Liebe verwandelte sich in eine geschwisterliche Freundschaft.
Auf Anraten ihres geistlichen Führers und mit der Zustimmung von Maurice verbrachte Danielle, als ihre Kinder etwas größer waren, ein Jahr in einer charismatischen Gemeinschaft, wo sie lernte, in einer religiösen Gemeinschaft zu leben und vor allem, sich der Vorsehung zu übergeben. Sie wurde also vom Herrn auf ihre spätere Sendung vorbereitet.
Nach einem Jahr kehrte sie wieder nach Hause zurück. Sie wurde zu einer Gebetsversammlung eingeladen, um Zeugnis von ihrem Lebensweg abzugeben. Bald danach meldeten sich bei ihr viele Personen in sehr schwierigen Situationen. Danielle hatte große Mühe mit diesem Leiden fertig zu werden. So betete sie eines Tages unter dem Kreuz: „Christus, siehe all diese Leiden... es sind Deine Kinder... ich kann ihnen nicht helfen... komm ihnen doch „DU“ zu Hilfe!“ In der folgenden Nacht hörte sie im Traum die Stimme Christi, der zu ihr Worte sprach, die zur Geburtsstunde von Solitude Myriam wurden. Und diese Worte hören nicht auf, sich auch heute noch von Tag zu Tag zu verwirklichen.